3D Druck bemalen – Die Grundausstattung
Wer seinen coolen 3D Druck den letzten Kick verpassen will, kommt um dessen Bemalung nicht herum. Ich zeige dir hier, welche Grundausstattung du dafür brauchst. Und auch das ein oder andere “Nice to have”
Farben zum 3D Druck bemalen
Ganz klar. Ohne das geht es nicht. Um einen 3D Druck zu bemalen, benötigt man Farben. In der Regel empfehlen sich hier Acrylfarbe. Diese sind wasserlöslich und dementsprechend einfach zu verarbeiten.
Der absolute Fehlkauf
Als ich mit dem Miniature Painting bzw dem Bemalen von 3D Drucken angefangen habe, habe ich bei Amazon ein sehr günstiges Set mit Künstler Acryl Farben gekauft. Da waren für wenig Geld, sehr viele Farben drin. Allerdings muss ich hier sagen, dass es tatsächlich rausgeschmissenes Geld war. Denn die Farben waren von echt mieser Qualität und das Bemalen dementsprechend mühsam. Der Grund war, dass die Farben einfach sehr, sehr schlecht deckten. Grundsätzlich waren immer mindestens zwei (meistens mehr) Schichten notwendig. Und je mehr Schichten man braucht, desto unschöner wird die Figur. Hinzu kommt, dass die Farben nach dem Trocknen wirklich unschön geglänzt haben. Manchmal (meistens wirken hier matte Farben ohnehin besser) ist ein gewisser Glanz ja gewollt, aber hier sah es wirklich nicht gut aus.
Acrylfarben -Lieber etwas mehr ausgeben
Sehr schnell landete ich dann bei bekannten Herstellern für Farben, die im Bereich 3D Druck bzw. Miniature Painting Verwendung finden. Ich selbst bevorzuge Farben von Citadel und von Army Painter. Beide Hersteller bieten jeweils ein sehr umfangreiches Sortiment verschiedener aufeinander abgestimmter Farbtöne. Diese abgestimmten Farben kann man sich natürlich kaufen. Allerdings spart man sich eine Menge Geld, wenn man die Farbtöne, die man braucht selbst zusammen mischt.
Speedpaints, Contrast Paints, Washes und andere speziellere Farben
Washes und Shades
Beide Hersteller bieten auch ein Sortiment speziellere Farben an. Wichtig hierbei sind die sogenannten Washes. Diese dienen dazu einer Figur Kontrast zu bringen. Washes sind im Prinzip sehr, sehr dünnflüssige Farben. Pinselt man diese über eine Figur, dann fließt die Wash in die Vertiefungen auf einer Figur und dunkelt diese ab. Und genau das führt zu einem erhöhten Kontrast. Auf eine Wash sollte man tatsächlich nicht verzichten. Bekannt und wirklich weit verbreitet ist hierbei von Citadel die Wash Nulln Oil.
Contrast Paints und Speedpaints
Contrast Paints von Citadel oder Speedpaints von Army Painter verfolgen beide den gleichen Ansatz. Nämlich schon beim Bemalen der Figur für hohen Kontrast zu sorgen. Sie sind quasi eine Art Mischung zwischen Farbe und Wash. Das Problem hierbei ist, dass sie nicht gerade billig sind. Und auch wenn es auf den ersten Blick den Eindruck macht, ist es gar nicht mal so einfach damit etwas zu bemalen. Denn die Farben eignen sich vorrangig für Figuren und Modelle mit deutlichen Strukturen. Hier sorgen Contrast Paints und auch Speedpaints für wirklich tolle Effekte. Schwierig wird es bei Modellen mit großen Flächen. Hier neigt diese Farbeart dazu leider Flecken zu bilden. Dementsprechend ist das Bemalen solcher Flächen wirklich schwierig.
Grundierung
Beim 3D Druck bemalen ist eine Sache durchaus wichtig: Das Grundieren der Figur. Damit die eigentliche Farbe später besser haftet und, was viel wichtiger ist, dass später die Farbe gleichmäßig aussieht.
Die Hersteller der Miniature Painting Farben bieten hier verschiedene Grundierungen aus der Spraydose an. Diese sind gut, aber auch teuer. Für mich reicht in der Regel auch eine Sprühgrundierung aus dem Baumarkt. Die ist deutlich günstiger und erfüllt den gleichen Zweck.
Neben der Sprühgrundierung gibt es natürlich noch die Möglichkeit einfach Farbe dünn mit dem Pinsel auf die Figur aufzutragen. Das funktioniert auch ganz gut, dauert aber natürlich länger.
Pinsel
Die Wahl der richtigen Pinsel ist natürlich, wie sollte es auch anders sein, eine Wissenschaft für sich. Und ja, man kann für Pinsel tatsächlich auch richtig viel Geld bezahlen. Ob man das sollte, steht auf einem anderen Blatt. Auf der anderen Seite, sollte man beim Kauf von Pinseln auch nicht zu knausrig sein und am falschen Ende sparen wollen.
Die ganz billigen Pinsel haben nämlich oft die leidige Eigenschaft Haare zu verlieren. Im schlimmsten Fall landen diese dann auf der Figur, die man gerade bemalt. Und wie man sich vorstellen kann, sieht das nicht sonderlich gut aus.
Tatsächlich sollte man sich eher für Echthaarpinsel entscheiden. Diese nehmen die Farbe besser auf und geben sie dann auch wieder gleichmäßiger ab, als Kunsthaarpinsel. Und das sorgt natürlich für einen deutlich schöneren Farbauftrag. Mit welcher Pinselgröße man gut zurecht kommt, ist natürlich auch dem persönlichen Geschmack geschuldet. Für den Anfang reicht in der Regel ein sehr feiner Pinsel und ein etwas größerer Pinsel zum Auftragen der Grundfarben.
Nutzt man Contrast Paints, Speedpaints, Washes oder Shades sollte man dafür allerdings einen extra Pinsel nehmen. Und der sollte auch nicht zu teuer sein. Denn diese Farben greifen den Pinsel etwas an. Pinsel, die man hierfür nutzt, werden mit der Zeit breiter und verlieren ihre Spitze. Ähnliches gilt für Metallfarben. Deren Metallpartikel bleiben nämlich selbst nach gründlichen Reinigen gern in den Pinselhaaren zurück.
Pinselreiniger
Normalerweise reicht es vollkommen aus, seine Pinsel in klarem Wasser zu reinigen. Trotzdem sollte man sie auch gelegentlich richtig reinigen. Das gilt vor allem für Pinsel in den Farbreste bereits leicht eingetrocknet sind. Der Handel bietet hier diverse Pinselreinger an. Letztendlich reicht hier aber auch ein Stück Kernseife. Auch das funktioniert prima.
Nasspalette oder eine Fliese
Beim 3D Druck bemalen muss die Farbe bevor sie auf der Figur landet natürlich irgendwo gemischt und auch etwas mit Wasser verdünnt werden. Im Künstlerbedarf gibt diverse Farbmischpaletten. Diese sind für Acrylfarben aber eher ungeeignet. Da Acrylfarben recht schnell trocknen. Und auf normalen Paletten trocknen sie sogar soweit ein, dass man die Palette kaum noch sauber bekommt.
Die Nasspalette
Dementsprechend ist eine sogenannte Nasspalette zu empfehlen. Diese hält die Farben feucht und sorgt, wenn man sie richtig nutzt, auch für eine gute Konsistenz der Farben. Mit einer Nasspalette kann man die aufgetragenen Farben sogar über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag sind die Farben noch immer gut und nutzbar. Das hat besonders dann den Vorteil, wenn man sich seine Farbtöne selbst angemischt hat.
Nasspaletten kann man im Handel von verschiedenen Herstellern kaufen. Was natürlich besonders praktisch ist. Aber auch Geld kostet. Hier muss man dann schon mit mindestens 20€ rechnen.
Wie das mit einer Nasspalette ungefähr funktioniert, sieht man auch in diesem Video von mir.
Eine Nasspalette selbst basteln
Man kann sie allerdings auch sehr leicht selbst bauen. Man braucht im Grunde nur den Deckel einer großen Speiseeispackung, etwas Küchenrolle und Backpapier (idealerweise helles). Das Stück Küchenrolle und das Backpapier schneidet man so zu, dass es in den Deckel passt. Dann legt man das Stück Küchenrolle in den Deckel, macht es feucht. Und darauf legt man dann das Stück Backpapier. Und schon hat man eine Nasspalette für ein paar Cent selbst gemacht.
Die weiße Fliese
Auch eine Möglichkeit Farben zu mischen ist, dass man dazu eine sehr glatte, weiße Fließe benutzt. Das funktioniert gut und wird auch von vielen Profis so gemacht. Allerdings hat dies dann nicht die Vorteile, die eine Nasspalette bietet. Aber man kann mischen und die Fliese lässt sich auch ganz gut wieder reinigen.
Der Becher für Wasser
Und was auch nicht vergessen werden sollte: man braucht natürlich ein Behältnis für Wasser. Das kann ein alter Becher sein, ein Joghurt Glas oder auch ein “spezieller” Wasserbecher, den man im Handel bekommt.
Was gibt es sonst so?
Die Dinge, die ich oben aufgezählt habe, sind natürlich nur die Grundausstattung. Natürlich gibt es noch viele andere Tools und Farben zum 3D Druck bemalen. Die sind manchmal sinnvoll. Manchmal kann man sie sich aber auch wirklich sparen. So gibt es beispielsweise spezielle Pinsel für diverse Maltechniken (Drybrushing, Edge Highlighting), speziellere Farben (Leuchtfarbe, Dry Farbe usw) und natürlich darf man die Airbrush nicht vergessen.
4 Antworten
[…] im Anschluss sind sie dann auch noch von mir bemalt worden. Was man für eine Grundausstattung zum 3D Druck bemalen benötigt, habe ich hier auch schon […]
[…] der obige verunglückte Ork war, noch unbemalte Figuren gefunden. Und ja, die habe ich natürlich bemalt und die sehen dann jetzt so aus. Nur mal zum […]
[…] Elegoo Rook habe ich zunächst einmal mit Gun Metal von Army Painter als Base bemalt. Irgendwie sieht Rost ja auch nur auf Metall realistisch […]
[…] durchaus ähnlicher Artikel ist der Artikel, in welchem ich Dir zeige, welche Grundausstattung zum Bemalen von 3D Drucken notwendig ist. Ganz klar: hier geht es um Pinsel, Farben und […]