Blender: Wie viel Arbeitsspeicher brauchst du wirklich?

Wenn du dich dafür interessierst, 3D-Modelle zu erstellen, Renderings zu produzieren oder Animationen zu erstellen, dann ist Blender wahrscheinlich eine der besten Optionen für dich. Aber bevor du dich ins Abenteuer stürzt, solltest du dir Gedanken darüber machen, wie viel Arbeitsspeicher du wirklich brauchst.

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Je mehr Arbeitsspeicher, desto besser

Grundsätzlich gilt, je mehr Arbeitsspeicher du hast, desto besser kann Blender arbeiten. 8GB sind die absolute Mindestgröße für einen reibungslosen Betrieb. 16GB werden jedoch empfohlen, insbesondere wenn du mit großen Modellen und/oder hochauflösenden Texturen arbeitest. Wenn du planst, sehr große Projekte zu bearbeiten oder renderintensive Aufgaben auszuführen, dann solltest du sogar 32GB in Betracht ziehen.

Der Arbeitsspeicher ermöglicht es Blender, große Datenmengen wie 3D-Modelle, Texturen und andere Assets schnell zu laden und zu verarbeiten. Wenn Blender nicht genügend RAM zur Verfügung hat, wird die Software langsamer arbeiten, da sie auf die Festplatte ausweichen muss, um Daten zu speichern und abzurufen. Dies kann zu Verzögerungen beim Laden von Assets, beim Navigieren in der Benutzeroberfläche und beim Rendern führen.

Eine große Menge an Arbeitsspeicher ermöglicht es Blender auch, mehrere Aufgaben gleichzeitig auszuführen, wie z.B. das Bearbeiten von Modellen und das Rendern von Bildern gleichzeitig. Es gibt auch spezielle Funktionen in Blender, die eine große Menge an RAM erfordern, wie zum Beispiel die Verwendung von Partikel-Systemen, die Simulation von Flüssigkeiten und die Verwendung von großen Texturen.

Arbeitsspeicher für Blender
Symbolbild: Arbeitsspeicher

Warum beispielsweise das Blender Partikelsystem Arbeitsspeicher frisst?

Das Partikelsystem in Blender benötigt viel RAM, da es eine große Anzahl von Einzelteilchen verarbeiten muss, die für die Simulation von Dingen wie Regen, Schnee, Rauch, Explosionen und ähnliches verwendet werden. Jeder einzelne Partikel hat seine eigene Position, Geschwindigkeit, Form, Größe und andere Eigenschaften, die in Echtzeit berechnet und aktualisiert werden müssen. Dies erfordert eine Menge Arbeitsspeicher, um die Daten all dieser Partikel zu speichern und zu verarbeiten.

Je mehr Partikel in einer Simulation verwendet werden, desto mehr Arbeitsspeicher wird benötigt. In einigen Fällen kann eine Simulation mit Hunderttausenden oder sogar Millionen von Partikeln erfordern, was zu sehr hohen Anforderungen an den Arbeitsspeicher führen kann.

Das Partikelsystem in Blender kann auch Einstellungen haben, die die Anforderungen an den Arbeitsspeicher beeinflussen, wie z.B. die Anzahl der Partikel pro Sekunde, die Lebensdauer der Partikel, die Emittierrate, und die Art der Bewegung der Partikel (wie Brownsche Bewegung, Wind, etc.).

Die Sache mit den Texturen

Große Texturen in Blender benötigen viel Arbeitsspeicher, da sie eine große Menge an Daten speichern müssen, die für die Darstellung von Details in 3D-Modellen verwendet werden. Eine einzelne Textur kann mehrere Megabyte oder sogar Gigabyte an Daten enthalten, je nach ihrer Größe und Auflösung. Wenn mehrere Texturen in einem Modell verwendet werden, kann dies schnell zu einer sehr hohen Anforderung an den Arbeitsspeicher führen.Wenn Blender nicht genügend RAM hat, um alle Texturen zu speichern, die es benötigt, muss es auf die Festplatte ausweichen, um Daten zu speichern und abzurufen. Dies kann zu Verzögerungen führen.

Außerdem, Texturen können auch besondere Einstellungen oder Filter haben die auch Arbeitsspeicher in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel die Verwendung von normalen, bump oder displacement maps, die erfordern das die Texturen in Echtzeit verarbeitet und berechnet werden.

RAM-Speicher ist nicht alles

Ein wichtiger Punkt ist jedoch, dass der Arbeitsspeicher nicht der einzige Faktor ist, der die Leistung von Blender beeinflusst. Auch die Leistung deiner Grafikkarte und die Geschwindigkeit deiner CPU spielen eine wichtige Rolle. Stell also sicher, dass du auch in diesen Bereichen nicht zu schlecht ausgestattet bist.

Insgesamt lässt sich sagen, dass 8GB Ramspeicher für die meisten Anwender ausreichend sein werden, jedoch wird empfohlen, mindestens 16GB zu haben, um auf der sicheren Seite zu sein und die Möglichkeiten von Blender voll auszuschöpfen. Denke daran, dass die Menge an RAM, die du benötigst, auch von deinen Projekten abhängt, also zögere nicht, mehr zu kaufen, wenn du denkst, dass es nötig sein könnte.